Baustelle Kirche

Die neuesten Infos sind jeweils oben – ältere weiter unten …

2.4.24 – Die Arbeiten an der Orgel schreiten gut voran. Immer mehr Pfeifen finden ihren Platz im Gehäuse und werden intoniert. Das Rückpositiv (also die “kleine Orgel” im Rücken des Organisten (daher der Name) bzw. über der Kanzel ist bereits soweit fertig und die Rückwand ist geschlossen. Hier einige Fotos mit aktuellen Eindrücken und Einblicken:

Das Rückpositiv hat nach Einbau aller Pfeifen eine neue Rückwand bekommen.
Blick von hinten ins Hauptwerk, wo von vorne nach hinten ein Register nach dem andern eingebaut wird. Nach mehreren Registern mit Metallpfeifen folgt – links zu sehen – nun eines mit Holzpfeifen.

Pfeifen gleich an der Vorderfront des Untergehäuses links vom Spieltisch. An den beiden linken Pfeifen ist schön zu sehen, was Orgelbauer machen, wenn der Platz nach oben nicht ausreicht.

Überall stehen und liegen Pfeifen, die auf den Einbau warten … Hier einige Bilder:


16.3.2024 – In der Kirche sind Töne zu hören. Andere als bisher. Neben Bohren, Sägen und Hämmern erklingt auch Musik. Das Intonieren der Orgel hat begonnen! Intonieren, das heißt, dass jede einzelne Pfeife (insgesamt wird es knapp 1500 geben), ihre Klangfarbe, ihren Charakter erhält, so dass das ganze Werk später auch ausgewogen und charakteristisch und einzigartig klingen kann. Dabei geht es noch nicht primär um die exakte Tonhöhe, sondern tatsächlich mehr um den Charakter des Tones: Klingt die Pfeife schärfer oder weicher, wärmer oder kälter, wie spricht sie an usw.?

Dass das Intonieren inzwischen begonnen hat, bedeutet natürlich, dass viel Anderes sehr weit gediehen ist. Schon wenn man die Orgelempore betritt, entdeckt man Neues: Der Platz, der früher hinter der Orgel noch bestand (und als Abstellfläche für vieles genutzt wurde, was “man vielleicht noch mal brauchen kann”), beherbergt nun die Bassregister, die früher weiter vorne standen. Um sie zu schützen, wurde das Gehäuse sozusagen erweitert und hat Türen bekommen, durch die man die Orgel betreten kann:

Die neuen Abschlüsse und Türen auf der Seite des Treppenaufgangs …
… und auf der gegenüberliegenden Seite (also zur Freilichtbühne hin).

Auch im Innern des Orgelgehäuses wurde enorm viel gearbeitet. Das so genannte “Regierwerk”, also die Übertragung von den Registerzügen bis hin zu den einzelnen Pfeifenfamilien (Registern) in der Orgel wurde fertiggestellt. Zieht man vorne am Spieltisch einen Registerzug (oder schiebt ihn wieder zurück), setzt man damit eine ganze Folge von Hebeln, Gelenken und Holzleisten (jedes einzelne Teil eine Einzelanfertigung aus Holz) in Bewegung, die schließlich – ohne Zeitverlust – eine “Schleife” bewegen und so ermöglichen, dass das entsprechende Register Wind bekommt – oder eben nicht (mehr).

In Schwarz zu sehen die Schleife, die durch den Hebel von unten (ursprünglich in Bewegung gesetzt durch einen Registerzug am Spieltisch, dann mehrfach umgelenkt, bis er hier im hinteren Bereich der Orgel ankommt) hin und her geschoben wird. Stimmen die Löcher in der Schleife mit denen im Schleifenbett der Windlade überein, bekommen die Pfeifen dieses Registers Wind, ansonsten ist der Wind abgeriegelt. Zusätzlich muss dann natürlich noch jede einzelne Pfeife, die hier später stehen wird, über ein eigenes Ventil – je nach Tastendruck auf den Manualen oder dem Pedal – geöffnet werden, damit sie erklingen kann.

Die gesamte Traktur, also die Mechanik, die jede Betätigung eines Registerzuges und jeden Druck auf eine Ton-Taste bis zur jeweils richtigen Pfeife weiterleitet, ist größtenteils fertig gestellt. Nun werden nach und nach die einzelnen Register eingebaut – also Pfeifen in die Orgel eingesetzt – und noch fehlende Teile der Traktur parallel weiter angefertigt und montiert. Dabei achten die Orgelbauer immer wieder auf Leichtgängigkeit, damit der Kraftaufwand für die Finger des Organisten bzw. der Organistin möglichst gering bleibt.

Der Spieltisch mit den beiden Manualen, dem Pedal, den Fußschaltern und den Registerzügen rechts und links von vorne gesehen – der Arbeitsplatz der Organistin bzw. des Organisten.
Hier das Gleiche von der Rückseite innerhalb der Orgel aus gesehen. Jede einzelne Bewegung einer Taste, eines Schalters oder eines Zuges löst hier eine komplexe Bewegungsfolge aus. Welch kompliziertes mechanisches Werk damit in Gang gesetzt wird, lässt sich auf dem Foto nur erahnen.
Pfeifen aus Holz …
… und Metall warten auf ihren Einbau. Danach werden sie intoniert, später noch einmal gestimmt, …
… um dann gemeinsam mit allen andern fröhlich musizieren zu können. Hier ein Blick ins Rückpositiv (die “kleine Orgel” direkt über der Kanzel), das schon sehr gut mit Pfeifen gefüllt ist.

Noch immer ist also die Orgelempore eine Orgelbauerwerkstatt mit Arbeitstischen gleich an mehreren Stellen. Künftig wird es mehr und mehr um Töne und Klänge gehen, die die Kirche erfüllen. Die Arbeiten an der Orgel sind damit auf der Zielgeraden angekommen – wenn auch erst ganz am Anfang dieser Zielgeraden 🙂


11.02.2024 – Sehr vieles ist inzwischen geschehen – höchste Zeit für neue und aktuelle Einblicke. Zum einen wurde natürlich der Orgelprospekt (also die von vorne sichtbaren Pfeifen) unmittelbar nach den zuletzt gezeigten Aufnahmen fertiggestellt. Schließlich feiern wir seit Beginn des Kirchenjahres – also seit dem ersten Advent – wieder Gottesdienste in der Kirche, und da sollte zumindest zu erahnen sein, wie prächtig die Orgel am Ende aussehen würde.

Ein erster Eindruck vom Gesamtbild – noch “durchsichtig”, weil alle Pfeifen hinter dem Prospekt noch fehlen. Unscharf im Vordergrund die neuen Pendelleuchten im Kirchenschiff.

Inzwischen wurde hinter diesen Prospektpfeifen viel gearbeitet – leider ist das meiste davon schwer auf Bildern zu zeigen. Die Traktur – also vereinfacht gesagt die gesamte Mechanik innerhalb der Orgel – muss am Ende dafür sorgen, dass der Druck auf eine Taste irgendwo an einer – vielleicht etliche Meter entfernten – Pfeife ein Ventil öffnet, so dass diese Pfeife ertönen kann. Und zwar ohne jede Zeitverzögerung. Diese Verbindung wird rein mechanisch hergestellt durch schmale Holzleisten, die sogenannten Abstrakten. Über mehrere Umlenkungen verbinden sie die Tastatur mit jedem einzelnen Pfeifenventil. Im Grunde ist jede dieser Leisten eine Einzelanfertigung, die exakt angepasst werden muss – und das bei knapp 1500 Pfeifen! Also eine arbeitsintensive “Feinmechaniker-Puzzle-Arbeit”. Der Großteil der Traktur ist allmählich fertiggestellt. Die Windkanäle sind abgedichtet und funktionsfähig, Blasebalg und Orgelmotor sind angeschlossen – die Windanlage funktioniert also. Der Spieltisch ist fertig. Zwei zusätzliche Windladen, die ein Farbwerk mit acht Registern versorgen werden, haben ebenfalls ihren Platz in der Orgel gefunden. Diese beiden Laden stammen aus einer anderen historischen Orgel und lagen lange Jahre in einer Scheune. In der Werkstatt in Lich wurden sie fachgerecht restauriert. Erbaut wurden sie ursprünglich im frühen 18. Jahrhundert vom Sohn von Johann Jost Schleich, dem Erbauer der Windladen im Bad Königer Rückpositiv (Baujahr 1700). Hier findet also eine “Familienzusammenführung” statt, und die “neuen” Bauteile fügen sich handwerklich hervorragend in das Bad Königer Instrument ein. Darüber hinaus wurde in den letzten Wochen vieles am Gehäuse ergänzt, ersetzt und stabilisiert.

Spieltisch samt Pedal ist fertig. Die neue Orgelbank ebenso.
Teile der Traktur an der Rückseite des Spieltisches.
Weiter unten befinden sich weitere Ebenen – z.B. die Verbindungen Richtung Rückpositiv.

Blick von oben aufs Pedal und die verschiedenen Fußschalter.
Rechts unten im Bild, noch mit einer Holzplatte zum Schutz bedeckt, die “neue alte” Windlade.
Verstärkungs- und Ausbesserungsarbeiten am Gehäuse des Rückpositivs.
Das Gehäuse muss stabil sein, um sich unter der Last der noch einzubauenden Pfeifen nicht zu verformen.

Während die Arbeiten im Innern der Orgel weitergingen, geschah aber auch noch anderes. So wurde der Boden im Eingangsbereich des Kirchturms instand gesetzt: Die durch eindringendes Regenwasser, Salz und Schmutz an den Schuhen usw. stark in Mitleidenschaft gezogenen Sandsteinplatten wurden durch neue ersetzt. Bei der Gelegenheit wurde auch ein größerer Schmutzfänger eingebaut als bisher.

Der neu gestaltete Eingangsbereich im Kirchturm.

Schlimmer noch als das Wasserproblem im Eingangsbereich war die Tatsache, dass ganz oben im Turm Wasser eindrang. Die mit Schiefern abgedeckte Kirchturmspitze war nicht mehr dicht. Bei Regen drang viel Wasser in den Turm ein, was z.B. an einem deutlichen, vom Schlossplatz aus sichtbaren, Wasserfleck in der Turmmauer etliche Meter weiter unten deutlich wurde. Wegen der Höhe des Turmes und wegen der extrem steilen Dachneigung musste eine Spezialfirma gefunden werden – Baukletterer, die zugleich ausgewiesene Fachleute als Dachdecker, vor allem auch im Umgang mit Schieferdächern sind. Eine Firma aus Köln erhielt schließlich den Auftrag, und der Firmenchef und ein Mitarbeiter stiegen uns schließlich kurz vor Weihnachten noch aufs Dach. Ihr Weg führte innen im Turm nach oben und dann durch die Dachluke weit oben in der Kirchturmspitze nach draußen. Von hier aus wurden an der Turmspitze mehrere Seilsicherungen angebracht (von innen wurde vorher die Stabilität kontrolliert), an denen dann Seile befestigt werden konnten. Daran seilten die beiden Kletterer sich ab und tauschten die kaputten Schieferplatten gegen neue aus. Eine spektakuläre Aktion!


27.11.2023 – Wieder hat sich einiges getan, und vor allem gibt es etwas zu zeigen und zu sehen: Heute haben die ersten Prospektpfeifen – das sind die von vorne sichtbaren Pfeifen der Orgel – ihren Platz im Gehäuse gefunden. Bald werden sie die fröhlich musizierenden Engel mit ihren Tönen unterstützen. Schon jetzt aber strahlen sie mit ihrer glänzenden Oberfläche (die Orgelbauer fassen diese Pfeifen tatsächlich nur mit Handschuhen an) in den Kirchenraum hinein. Bis Ende der Woche werden ihnen viele weitere Prospektpfeifen folgen – vielleicht sogar alle …
Hier ein paar Eindrücke:

Die Prospektpfeifen …
… links und rechts im Hauptwerk …
… sind an ihrem Platz.

Weitere Pfeifen liegen …
… noch auf den Bänken …
… oder schon auf dem Lastenaufzug, um bald auf die Orgelempore zu gelangen und ihren Platz im Gehäuse zu finden.

Parallel laufen in der Kirche übrigens Vorbereitungen, damit sie ab dem ersten Adventswochenende wieder genutzt werden kann.

14.11.2023 – Vieles ist in der Zwischenzeit geschehen. Weil davon aber nur Weniges gut zu fotografieren und zu zeigen war, gibt es erst jetzt wieder ein Update.
Das Licht in der Kirche ist inzwischen fertig verkabelt, alles leuchtet … Das Licht lässt sich nun sehr flexibel steuern, für verschiedene Anlässe sind verschiedene Lichtstimmungen möglich. Momentan sind wir dabei, die Programmierung für verschiedenste Situationen vorzubereiten und festzulegen.
Hier Eindrücke von der beleuchteten Kirche – allerdings können Fotos die Situation nur sehr begrenzt wiedergeben 🙂

Vor allem an bzw. in der Orgel ist viel geschehen. Das Gehäuse wurde an etlichen Stellen verstärkt. Die meisten Windladen sind eingebaut. Die Pedalklaviatur liegt an ihrem Platz. Die Arbeiten an der Traktur – also der mechanischen Verbindungen innerhalb der Orgel – gehen Schritt für Schritt voran. Für den Laien ist es ein gigantisch großes 3D-Puzzle, das hier Schritt für Schritt zusammengesetzt wird. Wie viele Einzelteile hier wirklich zu einem großen Ganzen zusammenzufügen sind, lässt sich unmöglich sagen. Zwischen 50.000 und 80.000 sind es wohl, so die Auskunft der Orgelbauer. Die allermeisten davon mussten von Hand hergestellt bzw. bearbeitet werden – so eine Orgel ist schließlich ein Individuum, ein einmaliges Instrument, das es genau so kein zweites Mal gibt. Jetzt schon ist klar: Der Platz im Gehäuse und auf der Orgelempore wird eng. Aber er wird ausreichen. Und: Das Instrument wird großartig werden.

In der Werkstatt gefertigte Bauteile warten auf ihren Einbau …
… sie alle bestehen aus vielen Einzelteilen, die sämtlich in Handarbeit zusammengesetzt wurden.
All das wird seinen Platz in der Orgel finden – und dabei gibt es kaum zwei gleiche Teile.

Blick auf die Windladen …
… im “ersten Obergeschoss” des Hauptwerkes.
Die Windlade des Rückpositivs – Baujahr 1700 … Die schwarzen “Schleifen” werden später hin und her bewegt und geben dadurch den Wind für die einzelnen Pfeifen frei.

Auch das ist Orgelmacher-Werkzeug.
Diese Steine werden später ihren Platz auf dem Blasebalg finden – als Gegengewicht zum Windruck.

Die neue Pedalklaviatur liegt an ihrem Platz – muss jetzt noch mit der kompletten Mechanik verbunden werden.
Einer der Fußschalter, durch die der Wind für bestimmte Register freigegeben wird.

Einblick in die mechanische Traktur hinter dem Spieltisch – jedes Teil muss hier exakt ins andere greifen. Von dem, was beim letzten Update als Rückseite des Spieltisches gezeigt wurde, ist kaum noch etwas zu sehen.
Pfeifen der “Posaune 16′” liegen erst in der Kirche …
… und finden dann ihren Platz in der Orgel. Wegen ihrer immensen Länge mussten sie “gekröpft”, d.h. in diesem Fall rechtwinklig abgewinkelt werden. Die Kirche ist zu klein … 🙂

Ebenfalls klar ist inzwischen: Der Zeitplan ist leider nicht zu halten. Die Orgel wird nicht wie geplant bis Weihnachten fertig werden. Gleich mehrere Ausfälle durch Krankheit kamen in der Orgelbaufirma dazwischen. Also lassen wir uns ganz gelassen die Zeit, die wir bzw. die Orgel brauchen – auch wenn wir uns erst ein paar Wochen später über das neu restaurierte Instrument freuen können.


11.10.2023 – Seit dieser Woche sind die Orgelbauer wieder da, und sie haben einige große Bauteile mitgebracht und eingebaut. Vor allem das große Wellenbrett und der Spieltisch sind inzwischen an ihrem Platz in der Orgel.
Wellenbrett – nein, das hat nichts mit Windsurfen oder Wellenreiten zu tun. Auf diesem großen Brett, das mit Wellen und vielen Hebelarmen versehen ist, werden die Tastendrücke vom Spieltisch umgelenkt zu den Ventilen der einzelnen Pfeifen.
Der Spieltisch, also die Tastatur für Hände und Füße, die Registerzüge usw. samt sehr aufwändigen Konstruktionen dahinter, wurde nach historischen Fotos rekonstruiert und neu gebaut. Beides – Wellenbrett und Spieltisch – entstand in monatelanger Arbeit in der Werkstatt in Lich.
Außer diesen Bauteilen werden beispielsweise Rahmen eingebaut, die später die Windladen tragen sollen und manches mehr.

Rückseite (also im Orgelinnern) des Spieltisches, oben das Wellenbrett.
Der “neue” Spieltisch.
Auf diesem Rahmen im Rückpositiv wird die alte Windlade aus dem Jahr 1700 ihren Platz finden.

28.9.2023 – Die Arbeiten in der Kirche gehen weiter. Zwar sind die neuen Leuchten fast alle eingebaut – aber sie müssen noch verkabelt und die Beleuchtung später dann programmiert werden. Die Maler bessern besonders schadhafte Stellen am Holz aus, also an Bänken und am Treppengeländer zu den Emporen. Weil Zeit und Geld reichen, werden etwa die Seitenbretter der Bänke, die zum Teil ja sehr abgegriffen waren bis aufs blanke Holz herunter, nun doch neu lackiert. Das war vorher gar nicht so geplant – fügt sich aber viel besser in die auch sonst frisch strahlende Kirche ein. Auf den Seitenemporen werden die Stühle, die wegen des Gerüsts abgebaut werden mussten, wieder montiert. Auf der oberen Empore, wo ja der Fernspieltisch für die Orgel entfernt wurde, musste anschließend der Boden instandgesetzt werden. Dort wird gerade ein neuer Teppich verlegt. Auch fehlen hier noch die Geländer, die als Absturzsicherung unbedingt gebraucht werden.

Vor allem aber sind die Orgelbauer am Arbeiten. Im Altarraum steht schon wieder ein Aufzug, mit dem Material und große Bauteile auf die Orgelempore gebracht werden können.

Die Empore selbst ist zur Orgelbauwerkstatt geworden – viel Werkzeug und Material hat hier schon seinen Platz gefunden. Der große Blasebalg ist neu beledert und abgedichtet und befindet sich schon wieder an seinem Platz. An vielen Stellen ist der Boden geöffnet, weil ein ganzes System von Windkanälen darin verlegt werden muss. Das Allermeiste davon wird – so der Plan – später für Jahrhunderte nicht mehr zu sehen sein. Dabei werden alte originale Windkanäle abgedichtet und repariert und wieder verwendet und durch neue ergänzt. Alles muss sauber aufeinander passen und absolut dicht sein und am Ende genug konstanten Wind liefern, dass sowohl eine einzelne Pfeife als auch ein großes Pfeifenorchester mit dem nötigen Druck versorgt werden kann. Eine anspruchsvolle wochenlange Arbeit, von der nach Fertigstellung kaum noch etwas zu sehen sein wird.

Orgelbauerwerkstatt …
… auf der Empore.
Zum Abdichten wird traditionell Lammleder verwendet.
Der Blasebalg vom Anfang des 20. Jhs. ist neu beledert und bereits wieder an seinem Platz.
Hier ist zu sehen, wie die Windkanäle unter dem Fußboden verschwinden.
Alter Windkanal.
Tragende Balken im Boden müssen übersprungen und umbaut werden.
Ein neu gebautes Element wartet auf seinen Einbau

Als nächster Schritt werden dann die Windladen eingebaut – das sind sehr vereinfach gesagt große Kästen mit einem recht komplizierten Innenleben, die den Wind konstant und gleichmäßig an die einzelnen Pfeifen verteilen – je nachdem, welche Taste(n) am Spieltisch denn gedrückt wird/werden. Auch der Spieltisch selbst wird bald eingebaut werden, der erhält momentan in der Werkstatt in Lich den letzten Feinschliff. Und sogar die Prospektpfeifen werden schon bald geliefert. Es wird also in Kürze wieder Einiges zu sehen geben. 🙂 Wir halten Sie auf dem Laufenden …


16.9.23 – Nach dem Putzen … 🙂

Vielen herzlichen Dank allen Helferinnen und Helfern, die zwei Tage lang fleißig und gründlich gearbeitet haben!


13.9.23 – Große ENTRÜSTUNG in der Kirche … Mit andern Worten: Das Gerüst wurde aus der Kirche entfernt! Jetzt kommen die frisch gestrichenen Wände, die Decke und – soweit sie bereits angeschlossen sind und leuchten – auch die neuen Lampen schon sehr viel mehr zur Wirkung. Ab morgen kann die Kirche geputzt werden, damit beim Einbau der Orgel ab kommender Woche möglichst wenig Staub vorhanden ist … Hier ein paar Einblicke und Eindrücke:


9.9.23 – Es geht in großen Schritten vorwärts und wieder gibt es einiges zu erzählen und in Bildern zu zeigen. So sind die Malerarbeiten an Wänden und Decke schon seit längerem abgeschlossen. Außerdem wurde die neue Lampen an der Decke und im Stucksims oben an den Wänden montiert – das musste geschehen, solange das Gerüst noch stand. Momentan werden die Lampen unter den Emporen montiert und verkabelt.

Neuer Glanz – auch die Konsolensteine, auf denen die Emporen aufliegen, sind fertig gestrichen …
Ebenso die Einfassungen …
… sämtlicher Fenster
Erste Eindrücke …
… von der neuen …
… Beleuchtung

Die Orgelbauer haben bereits etliches an Material und Werkzeug in die Kirche gebracht und sind mit Vorarbeiten beschäftigt – v.a. geht es dabei um die statische Stabilisierung des Gehäuses, um erste Arbeiten zum Aufbau des großen Blasebalges usw.

Auf der Empore entsteht eine Werkstatt.
Teile der neuen Windkanäle.
Schwachstellen des Orgelgehäuses werden fachgerecht verstärkt.

Die Engel sind wieder an ihre Plätze auf der Orgel geflogen (ebenso wurden etliche der so genannten Schleierbretter, also der vergoldeten Zier-Elemente, die abgebaut waren, wieder angebracht). Sie wurden komplett gereinigt, z.T. neu vergoldet und erstrahlen wieder in frischem, hellem Glanz (es gibt Gerüchte, dass sie nachts in der Kirche zum Lob Gottes musizieren. Aber nur, wenn kein Mensch da ist – denn dann betrachten sie das als Aufgabe von uns Menschen, das Lob Gottes anzustimmen und warten gespannt, was sie zu hören bekommen.)

Besonders hilfsbereite Engel halten dem Handwerker, der sie vergoldet, auch mal zwischendurch die Schere 🙂

In der kommenden Woche wird von Montag, 11.9., bis Mittwoch, 13.9., das Gerüst abgebaut, ab Donnerstag, 14.9. bis Samstag, 16.9. muss die Kirche gründlich gereinigt werden, damit die Orgel ohne viel Staub eingebaut werden kann. Wer hierbei noch helfen möchte, kann sich gerne im Pfarramt melden.


14.7.23 – In der Zwischenzeit ist viel geschehen – v.a. ganz hoch oben. Die fertig abgeschliffene Decke wurde grundiert und z.T. schon mit der endgültigen Farbe gestrichen, ebenso die Stuckprofile an der Decke und unterhalb der Rundung zu den Seitenwänden. Im Bereich hinter der Orgel sind außerdem die Wände bereits gestrichen, so dass bei Bedarf der Orgelbauer mit dem Aufbau des Blasebalgs beginnen kann (der Balg ist zu groß, um ihn in der Werkstatt montieren und dann in die Kirche transportieren zu können).

Bald können in der Decke die Bohrungen für die neuen Leuchten vorgenommen sowie die zugehörige Verkabelung vorbereitet werden. Die Leuchten selbst wurden leider noch nicht geliefert – das wird auch noch eine gewisse Zeit dauern.

Der Innenbereich der Decke ist bis zum Stuckprofil grundiert.

Hier wurde auch die Rundung bis zum nächsten Profil bearbeitet.
Alt – neu! Die Kirche wird deutlich heller werden.
Das Orgelgehäuse ist inzwischen komplett von der Decke gelöst.
Lichtspiele in den frisch gestrichenen Fensterlaibungen.
Das Fenster hinter der Orgel Richtung Lustgarten.

9.7.23 – kleiner Ausflug nach Lich. Mit ca 35 Personen haben wir die Orgelwerkstatt “Förster & Nicolaus” und v.a. unsere Orgel besucht und dort beeindruckende Einblicke in ein faszinierendes Handwerk gewonnen. Einige Register konnten wir hören, andere sehen, wir erfuhren viel über Windladen und Wellenbretter, über Materialien und Techniken aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die alle wieder zum Einsatz kommen. Der Spieltisch ist nach alten noch vorhanden Fotos wieder in den Originalzustand versetzt worden und manches mehr:

Details der mechanischen Traktur – Stück für Stück in Handarbeit erstellt.
“Oboe amur” – die fertigen Pfeifen eines Registers
🙂
Schnitzereien am neuen Spieltisch.
Der neue Spieltisch – nach alten Fotos rekonstruiert.
Registerzüge und -beschriftungen.

30.6.2023 – Vor kurzem haben die Maler mit ihrer Arbeit begonnen. Dabei geht es bisher vor allem darum, die Wände und die Decke abzuschleifen, damit neue Farbe aufgetragen werden kann. Das Abschleifen gelingt recht gut, und nach dem Schleifen ergibt sich eine gute griffige Oberfläche, auf der dann die weiteren Arbeitsschritte möglich sind. Auch die Decke wurde bereits komplett geschliffen – und sie hat gehalten! Das konnte vorher, ohne Gerüst, nicht überprüft und sicher bestätigt werden. Für diese Arbeiten wurde übrigens die komplette obere Gerüstebene noch einmal mit Folie ausgelegt, damit nicht zu viel Schleifstaub in die Kirche hinunterfällt. Hier einige Fotos, auf denen gut zu erkennen ist, dass die Wände bereits bearbeitet wurden.

Der Bereich hinter der Orgel mit dem Holzgestell, auf dem schon bald der große Blasebalg wieder montiert wird.
Die “Ecke” der Kirche über dem oberen Schlosshof-Bereich Richtung Lustgarten.

Die Oberkante des mittleren Orgelturmes – vermutlich wird eine komplette Entkopplung von der Kirchendecke nötig sein.
Die Wendeltreppe zur Orgelempore – angeblich Baujahr 1751, auf jeden Fall ziemlich alt :-). Zum Schutz vor dem Staub wurde jede einzelne Stufe abgedeckt.
Arbeiten ganz hoch oben … hier wird die geschliffene Wand mit Fixativ grundiert.

2.6.2023 – Nach einigen Verzögerungen ist das Gerüst nun fast fertig. Vor allem gibt es in luftiger Höhe eine geschlossene Plattform, so dass an der Kirchendecke gearbeitet werden kann. Hier muss – wie an den Wänden auch – die alte Farbschicht abgekratzt und dann neu aufgebracht werden. Außerdem werden an der Decke komplett neue Lampen montiert werden – die gesamte Kirchenbeleuchtung wird ausgetauscht werden.

Nächste Woche können hoffentlich die Malerarbeiten beginnen.

Einige aktuelle Bilder


21.5.2023 – Inzwischen hat sich manches verändert. So ist es inzwischen tatsächlich möglich, die hohen Deckenlampen mal abzustauben. Zumindest theoretisch, allerdings sind die Lampenschirme abgehängt worden (das ging jetzt ganz problemlos – normalerweise ist dies eine nicht ungefährliche Arbeit). Auch kann man inzwischen über den Mittelgang direkt in die Kanzel hineinsteigen … 🙂

Mit anderen Worten: Die Gerüstbauer haben mit ihrer Arbeit begonnen, und die Baustelle nimmt jetzt auch optisch sehr deutlich Gestalt an. Etliches muss am Gerüst noch ergänzt werden, bis es komplett ist; dann werden die Malerarbeiten beginnen.

Hier ein paar aktuelle Einblicke:


16.5.2023 – Endlich geht es los. Am Samstag und Sonntag haben etliche fleißige Helferinnen und Helfer die Kirche ausgeräumt. Vielen herzlichen DANK allen, die mit zugepackt haben! Dank der fleißigen Mithilfe konnte die Arbeit in relativ kurzer Zeit erledigt werden – jetzt sind all die ausgelagerten Dinge im Gemeindehaus und im Pfarrhauskeller zwischendeponiert.

Auch wurden Lautsprecher, Heizungen in den Fensternischen, Liedanzeigetafeln u.ä. abmontiert, damit an den Wänden gearbeitet werden kann. Dabei kamen auch bereits erste Überraschungen zutage, die zu bisher ungeplanten Arbeiten führen werden. Wir sind gespannt, was uns im Lauf der Baumaßnahmen noch begegnen wird.

Heute wurden vorbereitende Arbeiten in der Kirche durchgeführt. Boden, Bänke, Altar, Rückpositiv, Emporenbrüstungen und vieles mehr wurde abgedeckt und eingepackt, damit sie bei den anstehenden Arbeiten zumindest grob geschützt sind.

Morgen beginnen dann die Gerüstbauer. Im kompletten Kircheninnenraum muss ein Gerüst gestellt werden, so dass alle Stellen der Wände und v.a. die Decke erreicht werden können. Der letzte Anstrich liegt immerhin rund sechs Jahrzehnte zurück, so dass es höchste Zeit wird, das wieder einmal anzugehen. Und wenn jetzt die staubempfindliche Orgel schon ausgebaut ist, ist dafür ein guter Zeitpunkt.