Unsere Kindertagesstätte soll ein Lebensraum sein, der das Kind in seiner Persönlichkeitsentwicklung fördert. Dies vollzieht sich im Erleben einer Gemeinschaft, in der das Kind Beziehungen aufbauen kann zwischen Mitmenschen, seiner Umwelt und zu sich selbst.
Unsere Tagesstätte soll dazu beitragen, den Erfahrungsraum des Kindes zu erweitern, Möglichkeiten des Lernens zu nutzen und die Herausbildung sozialer Fähigkeiten unterstützen.
Lernen von Regeln/Ritualen ist uns wichtig,
weil es ein Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit und Gemeinschaft vermittelt.
„Kinder lieben Rituale nicht nur, sie brauchen sie, um sich in der Welt wohl zu fühlen und sich in ihr zurechtzufinden. In einer Zeit, in der der familiäre Alltag auseinander zu laufen droht, wo jeder zu anderen Zeiten anderswo draußen tätig ist und wieder zurückkehrt, ist es besonders wichtig, Inseln der Ordnung, der Regelmäßigkeit und der selbstverständlichen Wiederkehr ( …) zu schaffen.“ (Zitat: Kinder brauchen Rituale, Gertrud Kaufmann-Huber, Weltbild-Verlag)
Lernen von Sozialverhalten ist uns wichtig,
weil ein Zusammenleben sonst nicht möglich ist.
Lernen von Sprache ist uns wichtig,
weil es der Grundbaustein der Kommunikation ist, sonst werden Fäuste und Füße benutzt.
Religionspädagogik ist uns wichtig,
weil christliche Werte Halt (Fundament/ Wurzel) geben, Vertrauen fördern und Gemeinschaft ermöglichen.
Förderung von Grobmotorik ist uns wichtig,
weil sich durch die Bewegungserziehung auch die Feinmotorik/ Kreativität entwickelt.
Förderung der geistigen Entwicklung (kognitiver Bereich) ergibt sich aus allen oben genannten Punkten (individuelle, ganzheitliche Förderung).
Für die Umsetzung unserer Ziele sind uns Formen des lebensbezogenen Ansatzes von Bedeutung: die Orientierung am Kind und daran, was für das Leben und Erleben des Kindes von Bedeutung ist. Daraus bilden sich für unseren pädagogischen Umgang mit dem Kind folgende Schwerpunkte heraus:
- Das Kind als Gesamtpersönlichkeit, in seiner Vielfalt und Einzigartigkeit, steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Es gilt, Interessen und Bedürfnisse des Kindes, seine Stärken und Schwächen zu erkennen, ernst zu nehmen und es darin zu akzeptieren. Dazu gehört auch, ihm seine eigene Entwicklungsschritte in der ihm entsprechenden Reihenfolge und Tempo zuzugestehen.
- Zur Entwicklung des Kindes gehört auch seine Selbständigkeit. Durch vielfältige Erfahrungen können eigene Fähigkeiten erworben und weiterentwickelt werden. Das Kind soll lernen, sich mit seinen Bedürfnissen mitzuteilen. Es soll die Möglichkeit haben, sich eine eigene Meinung über seine Erlebnisse zu verschaffen, die es befähigt, eigenständig zu handeln und zu entscheiden. Persönlichkeitsentwicklung vollzieht sich aber immer in der wechselseitigen Beziehung des Kindes mit seinem Umfeld. Selbstkompetenz schließt daher ein Verantwortungs-bewusstsein für sich, seine Mitmenschen und seine Umwelt mit ein.
- Damit das Kind sich in seiner Person finden und entfalten kann, braucht es ein Gegenüber: Die Einbindung in eine Gruppe ermöglicht dem Kind, Kontakte zu schließen und Freunde zu finden. Es soll eine Gemeinschaft erleben, in der es sich selbst einbringen und Veränderungen schaffen kann, in der es aber auch gilt, eigene Interessen mit denen der Gruppe abzustimmen, Konflikte zu lösen und Kompromisse zu schließen. Von besonderer Bedeutung dabei ist, den Wert und die Wichtigkeit gemeinsamen Handelns kennen und schätzen zu lernen.
- Das Kind in seiner gesamten Persönlichkeit ernst nehmen heißt auch, sich den Fragen des Kindes zum Leben selbst und seiner Existenz zu stellen. Als konfessionelle Einrichtung versuchen wir, den Kindern grundlegende christliche Inhalte erlebbar zu machen und treten für eine kindgerechte, situationsgemäße Einbeziehung religionspädagogischer Themen in den Tagesstättenalltag ein.
- Grundvoraussetzung für eine entwicklungsgemäße Entfaltung des Kindes ist, dass es sich in der Tagesstätte auch wohl fühlt. Die Gestaltung des Alltags sollte daher den ganzheitlichen Belangen des Kindes entsprechen.
Sowohl
→ die Erfahrung einer festen und konstanten Bezugsperson und –gruppe, die Sicherheit und Orientierung
vermittelt, Geborgenheit und Vertrauen schafft.
→ die Erfahrung von Zuwendung und Anleitung,
→ das Erleben geregelter Abläufe und Rituale.
Als auch
→ Möglichkeiten haben zum Ausagieren eigener Kräfte und Erproben eigener Fähigkeiten,
→ Freiräume erhalten zum eigenen Handeln und Gestalten,
→ Freiräume, die Tagesstätte auch außerhalb der Gruppe als gesamten Spielort zu entdecken und begreifen,
→ das Erleben von Veränderung und Spontaneität.
Deshalb achten wir besonders darauf, dass…
- in der Tagesstätte eine harmonische Atmosphäre geschaffen wird. Die Art und Weise deszwischenmenschlichen Umgangs einerseits und eine entsprechende Raumgestaltung andererseitstragen wesentlich dazu bei.
- der Umgang mit dem Kind von Sensibilität, Offenheit und gegenseitigem Vertrauen geprägt wird, der liebevoll und konsequent zugleich ist.
- dem Kind Zeiträume geschaffen werden: für das aktive Spiel ebenso wie für scheinbar bedeutungsloses „Nichtstun“, für das Herstellen einer Bastelarbeit ebenso wie das Zuknöpfen einer Jacke nach eigenem Tempo.
- der Alltag in der Tagesstätte von Regeln bestimmt wird, die dem Zusammenleben einen Rahmen geben, die das Handeln des Kindes nicht einschränken, sondern ihm Hilfestellung geben, die durchschaubar und nachvollziehbar sind.
Lebensbezogen arbeiten heißt, Aspekte berücksichtigen, die den Lebensrhythmus des Kindes mitbestimmen. Dazu gehören das soziale und gesellschaftliche Umfeld des Kindes und Ereignisse, die es mitbestimmen, ebenso wie Abläufe im Jahreslauf mit seinen Festen und Feiern. Wir sehen die Tagesstätte als einen Lebensraum für Kinder, der ihnen Einblicke in Zusammenhänge alltäglicher Abläufe geben soll und der das Miteinander-Leben in den Vordergrund stellt. Unvorhergesehene, aber für das Kind bedeutsame Ereignisse erhalten daher Vorrang vor „festen Programmen“.
Die Tagesstätte soll ein Ort sein für unmittelbare sinnliche Erfahrungen. Im Vordergrund steht kein ergebnisorientiertes Handeln des Kindes, sondern ein ganzheitliches Entdecken, Erkennen und Gestalten seiner Welt. Wichtiger als das Produkt, welches ein Kind stolz nach Hause bringt, ist der Weg, wie es entstanden ist, und die Erfahrungen, die es dabei gesammelt hat.
„Lernen“ vollzieht sich nicht durch einseitiges Vermitteln von Inhalten, sondern lebensnah, durch Erleben von Zusammenhängen, durch eigenes Handeln und „Begreifen“ des Kindes. Als Voraussetzung sehen wir die Förderung der Eigenaktivität, der Kreativität und der Wahr-Nehmungsfähigkeit. Die beste und kindgerechteste Lernform ist das Spiel.
Lebensbezogen arbeiten bedeutet auch, den Erwerb von Fähigkeiten und die Vermittlung von Werten im Auge zu behalten, die für ein Leben unter heutigen bzw. zukünftigen Bedingungen wichtig sind. Dazu gehören für uns u.a.: kooperatives Denken und Handeln, die Fähigkeit, eine Situation auszuhalten und bewältigen zu können, der Aufbau einer Frustrationstoleranz, die Entwicklung einer Wertschätzung gegenüber einem Material und der Freude an kleinen Dingen sowie die Entwicklung eines maßvollen, ökologischen Verhaltens (z.B. der Umgang mit Wasser).