aktualisiert: 3.3.22

Als Christenmenschen, die den lebendigen Gott kennen, haben wir ein großes Vorrecht: Wir dürfen beten! Als Christenmenschen, die den lebendigen Gott kennen, haben wir auch eine klare Aufgabe und Verantwortung: Wir sollen beten!

Alle Ängste und Nöte dieser Welt dürfen und sollen wir im Gebet vor den Thron Gottes bringen. Das ist neben allen Sorgen rund um die Corona-Pandemie aktuell vor allem die Angst, weil in Europa wieder Krieg geführt wird. Da sind die verschiedenen Interessen. Da sind die Bemühungen der Politikerinnen und Politiker. Da sind die vielen Menschen, die direkt Betroffene einer solchen Auseinandersetzung sind. Und und und …

Für jeden Monat gibt es in den deutschsprachigen christlichen Kirchen einen gemeinsamen Monatsspruch. Dieser wird von einer ökumenischen Kommission zwei bis drei Jahre im Voraus nach bestimmten Kriterien ausgewählt. Oft (nicht immer, aber doch häufig) denke ich: Da hat Gott selbst seine Hand ganz deutlich mit im Spiel. Als z.B. der Monatsspruch für den März 2022 ausgewählt wurde, ahnte noch niemand, dass er in eine Zeit hineinsprechen würde, in der in Europa Krieg geführt wird.

Aber genau dafür hat er uns Wesentliches zu sagen. Der Monatsspruch für den März 22 steht in Epheser 6,18 und heißt: „Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.“ (Heilige sind nach dem Verständnis des Neuen Testamentes alle Menschen, die durch Jesus zu Gott gehören.)

Beten! Das ist unsere Aufgabe als Christenmenschen. Freilich – Verhandlungen führen, Hilfe organisieren, Solidarität bekunden – das ist alles auch wichtig. Und das Gebet ersetzt nichts von alledem. Aber das alles muss vom Gebet begleitet und getragen werden. Und das Gebet können eben nur wir übernehmen, die den lebendigen Gott kennen. Für alle andern müssen und dürfen wir mitbeten!

Ich bin überzeugt: Das Gebet zeigt Wirkung. Gebet bewegt den Arm Gottes. Selbst wenn wir oft nichts oder fast nichts davon zu sehen scheinen. Gott überhört kein einziges Gebet.

Krisenzeiten sind gute Gelegenheiten, sich neu Gott zuzuwenden.

Deshalb lassen Sie uns beten. Alleine und mit andern zusammen. Vielleicht auch jede und jeder für sich, aber zur gleichen Zeit, etwa wenn um 12 Uhr die Glocken läuten. Lassen Sie uns, wie es im Monatsspruch heißt, nicht aufhören zu beten und zu flehen. Für die Menschen im Kriegsgebiet. Für die, die so viel Angst und Leid und Schmerzen ertragen müssen. Die aus ihrer Heimat fliehen. Aber auch für alle Soldatinnen und Soldaten. Für die politisch Verantwortlichen in allen Ländern, dass Gott sie mit Weisheit beschenkt. Für die, die Hilfe organisieren, die Unterkünfte zur Verfügung stellen. Und und und … Lassen Sie uns beten zu dem Gott, der Menschenherzen ändern kann. Der aus Feinden Freunde und Geschwister machen kann. Zu dem, von dem wir singen: „Er hält die ganze Welt in seiner Hand!“

Ich bin dankbar für diesen Monatsspruch. Und ich will mich von ihm gerne täglich daran erinnern lassen: „Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.“ Beten Sie mit?

Martin Hecker

(„Kurseelsorge“-Artikel in den Bad Königer Stadtnachrichten)

Gebetsandacht in der Schlosskirche

Herzliche Einladung zu einer Gebetsandacht am Sonntag, 06.03.22 um 18.00 Uhr in der Evang. Kirche Bad König. Anlässlich des Krieges Russlands gegen die Ukraine wollen wir in dieser Andacht nach Gott suchen, unser Leben in seinem Licht sehen und gemeinsam für die Menschen im Kriegsgebiet beten.

Stand 26.2.22

Die Bad Königer Schlosskirche ist von Montag bis Samstag mindestens zwischen 10 Uhr und 16 Uhr geöffnet – um Stille zu suchen und zu finden, um zur Ruhe zu kommen, um dem Alltag eine Pause zu geben und – um zu beten. Selbstverständlich können Sie auch zuhause beten oder wo auch immer Sie sind. Aber vielleicht tut Ihnen die Kirche als besonderer Ort mit ihrer eigenen Atmosphäre dabei auch gut. Herzlich Willkommen!

Bis auf Weiteres läuten wir täglich um 12 Uhr die Glocken – als Mahnläuten, vor allem aber auch als Einladung zum Gebet. Unterbrechen Sie doch Ihren Alltag, wo auch immer Sie gerade sind und was auch immer Sie gerade tun, und nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit zum Stillwerden und zum Gespräch mit dem lebendigen Gott. Beten Sie für die Menschen in der Ukraine und in Russland; für alle, die unter diesem schrecklichen Krieg leiden; für die Verantwortlichen; beten Sie für Frieden in der Ukraine und überhaupt in dieser Welt. Beterinnen und Beter können das Herz und die Hände Gottes berühren und bewegen! Wenn Sie möchten, können Sie während des 12-Uhr-Läutens gerne auch zum Gebet in die Kirche kommen.

Für den Abend am Sonntag, 6.März, planen wir einen Gebetsgottesdienst in der Kirche. Nähere Informationen folgen.

Stand: 17.2.22:

Der Kirchenpräsident der EKHN, Dr. Volker Jung, und die Bischöfin der kurhessischen Kirche, Beate Hofmann, rufen gemeinsam zum Gebet auf. Wir laden auch unsere Gemeindeglieder in Bad König und alle Freundinnen und Freunde unserer Gemeinde zum Mitbeten ein.

Hier der Aufruf im Wortlaut – und im Anschluss ein Vorschlag für ein kurzes Gebet, das Sie beten können, gerne auch ergänzt durch Ihr eigenes, persönliches Gebet:

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“
Bischöfin Beate Hofmann und Kirchenpräsident Volker Jung rufen zu Friedensgebeten auf

Viele Menschen sorgen sich in diesen Tagen um den Frieden und haben Angst vor Krieg – Krieg in Europa. An der ukrainisch-russischen Grenze findet ein massiver russischer Truppenaufmarsch statt, Manöver zu Land, Wasser und in der Luft werden abgehalten und Drohkulissen von allen Seiten aufgebaut. Europa hat über viele Jahrhunderte schmerzlich erfahren wie viel Leid Krieg mit sich bringt, insbesondere für die Zivilbevölkerung. Im Zweiten Weltkrieg hat das nationalsozialistische Deutschland unseren gemeinsamen Kontinent in einen grausamen Krieg gestürzt und in Russland und der Ukraine unsägliche Gräueltaten verübt.

In großer Sorge über die aktuelle Lage und aus historischer Verantwortung heraus beten wir für eine gewaltfreie Lösung der aktuellen Situation, für konkrete Schritte der Deeskalation und eine nachhaltige Friedensordnung in Europa. Wir beten für alle, die sich in ihren unterschiedlichen Positionen für den Frieden einsetzen: Für die Politiker*innen, die auf der Suche nach Kompromissen alle diplomatischen Mittel nutzen, und für alle Organisationen und Initiativen, die den Dialog zwischen den Menschen aufrechterhalten. Wir beten für alle, die den Erzählungen von Feindbildern widerstehen, und für unsere Geschwister in der Ukraine und Russland, dass auch sie in Gottes Frieden leben können ohne Angst vor den schrecklichen Folgen eines Kriegs. …

Lassen Sie uns gemeinsam beten für Frieden in der Ukraine und der Welt.

Friedensgebet

Was denkst du, Gott, über das, was geschieht.
Du hast Gedanken des Friedens.
So sagt es die Bibel. (Jeremia 29,11)
Aber jetzt droht Krieg.
Zu viel Bosheit und Sturheit.
Hass und Hetze.
Da wird einem schwindelig.
Wo gibt es Halt?

Wir kommen zu dir und bitten dich, Gott:
Pflanz deine Gedanken des Friedens ein
in die Köpfe der Mächtigen.
In die Herzen derer, die jetzt um Frieden verhandeln.
Gib Hoffnung und Zukunft.
Und klaren Verstand.
Damit Friede sich ausbreitet.
Dort in der Ukraine.
Und hier bei uns.

Amen.