„Was kommt?“ – so die bange Frage vieler in diesen Wochen und Monaten. „Was kommt noch alles? Was kommt noch auf uns zu?“
Die Adventszeit möchte diese Fragestellung verändern. Nicht „was kommt?“ ist die entscheidende Frage. Sondern „wer kommt?“ Als Christen sind wir überzeugt, dass Gott zu uns kommt. Dass er auf uns zukommt. Dass Jesus in unsere Welt kommt. Eines Tages für alle sichtbar. Und heute schon in unser kleines Leben hinein. Wenn wir uns ihm nur öffnen, ihn einladen, ihn bitten, doch einzuziehen in unser Herz. „Siehe, dein König kommt zu dir!“ (Sacharja 9,9)
Die Adventszeit möchte unsere Blickrichtung ändern. Wir müssen nicht mehr einfach nur bang, ängstlich, vielleicht auch vorsichtig hoffend auf ein Virus und auf medizinische Fortschritte und auf tägliche Sondersendungen starren. Sondern wir dürfen auf ihn schauen, den lebendigen Gott, den Heiland und Retter der Welt. Auf ihn schauen z.B. im Lesen der Bibel. Den Blick auf ihn richten in einem schlichten Gebet. Dann schauen wir auf den, der dem Leid nicht aus dem Weg gegangen ist. Im Gegenteil. Aber der stärker war und stärker ist als alles Leid. Jesus, der Sieger. „Sagt den verzagten Herzen: Seht da ist euer Gott!“ (Jesaja 35,4)
Die Adventszeit möchte unsere Erwartungen ändern. Wir erwarten nicht mehr nur einen Impfstoff, der vielleicht ein konkretes Problem lösen kann. Wir erwarten nicht einfach wieder Frühlingswetter in einigen Monaten, damit wir befreit durchatmen können. Sondern wir erwarten den, der alle Probleme lösen wird. Wir erwarten den, der Herz und Seele aufatmen lässt in der frischen Luft des Evangeliums. Wir erwarten den, der versprochen hat, zu kommen. Heute schon. Und eines Tages endgültig und für alle sichtbar. „Wir erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.“ (Philipper 3,20)
Er kommt! Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit.
Martin Hecker, Pfr.